Ein Kind, das weint, weil es sich verlaufen hat – für viele Eltern ein Albtraum.
Für mich war es nie nur ein Horrorszenario – sondern auch eine Gelegenheit.
Ich habe von Anfang an mit meinen Kindern darüber gesprochen: Was tun, wenn wir uns verlieren?
Und wann immer wir in der Stadt, im Park oder auf einem Fest unterwegs waren, habe ich solche Situationen genutzt, um sie daran zu erinnern: ruhig bleiben, Hilfe suchen, überlegen, wo wir uns wiedertreffen würden.
Wenn mal Tränen flossen – und das kam natürlich vor – habe ich meine Kinder zuerst beruhigt. Dann haben wir gemeinsam überlegt: Wo hättest du Hilfe finden können? Wen hättest du ansprechen können?
Nicht als Vorwurf, sondern als Stärkung. Jedes Gespräch war ein kleiner Schritt in Richtung Sicherheit.
Warum das wichtig ist
Kinder stark zu machen heißt nicht, sie vor allem zu bewahren.
Es heißt, sie vorzubereiten. Und ihnen zu zeigen: Du kannst auch schwierige Situationen meistern – mit klarem Kopf, innerer Ruhe und konkreten Ideen.
Was hilft, wenn ein Kind sich verlaufen hat?
Hier sind einige bewährte Schritte, die Kinder (und Eltern!) kennen sollten:
1. Erstmal: Ruhig bleiben.
Kinder brauchen eine Strategie, wie sie sich innerlich stabilisieren können. Eine einfache Atemübung, ein Leitsatz wie „Ich bin nicht allein, ich weiß, was ich tun kann“ kann helfen.
2. Hilfe suchen.
Wo finde ich einen sicheren Anlaufpunkt? Ein Kiosk, eine Familie mit Kindern, eine Mitarbeiterin mit Namensschild. Das gezielte Ansprechen von Erwachsenen kann trainiert werden – z.B. mit Rollenspielen, ab der Eisdiele
3. Kontakt herstellen.
Kennt dein Kind deine Telefonnummer auswendig? Das ist ein echter Sicherheitsanker.
Bereits ab dem Kindergartenalter können Kinder spielerisch lernen, wie deine Nummer lautet – zum Beispiel mit einem Reim, einem Lied oder einer Zahlengeschichte. So kann im Notfall schnell Hilfe organisiert werden.
4. Orientierung geben.
Was ist unser fester Treffpunkt? Wo treffen wir uns wieder, wenn wir uns verlieren?
„Am Parkplatzeingang“, „Am großen Baum neben dem Spielplatz“ – solche Fixpunkte schaffen Klarheit. Sprecht das vorab gemeinsam ab.
5. Alltag als Trainingsfeld nutzen.
Beim Spaziergang, beim Einkaufen, im Freizeitpark: Nutzt Alltagssituationen, um „Was wäre wenn“-Fragen zu besprechen – spielerisch, neugierig und ohne Druck. Kinder lieben es, Lösungen zu finden.
Warum Vorbereitung keine Angstmacherei ist – sondern Selbstvertrauen schenkt
Es geht nicht darum, Kindern Angst vor der Welt zu machen.
Sondern darum, ihnen zu zeigen: Du kannst handeln. Du bist stark. Du bist nicht hilflos.
Wenn Kinder wissen, was sie tun können, sinkt die Panik – und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten steigt.
Und was kannst du als Elternteil tun?
- Sprich regelmäßig mit deinem Kind über mögliche Situationen – kindgerecht, lösungsorientiert, ruhig.
- Übt gemeinsam, wie man Hilfe findet und was man sagen kann.
- Schafft feste Anlaufpunkte an öffentlichen Orten.
Und vor allem: Gib deinem Kind das Gefühl, dass es gesehen, gehört und ernst genommen wird.
Fazit:
Kinder stark machen beginnt nicht mit Verboten – sondern mit Vertrauen, Gesprächen und klugen Strategien.
Wenn du dein Kind im Alltag begleitest und ihm zutraust, mit Herausforderungen umzugehen, wird es genau das lernen: ruhig bleiben, klar denken, handeln.
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