Am 1. Juni ist internationaler Kindertag. In vielen Familien wird dieser Tag genutzt, um Kindern mit kleinen Geschenken, Ausflügen oder besonderen Erlebnissen eine Freude zu machen. Der Kindertag ist aber mehr als ein Anlass zum Feiern. Er erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Kinder nicht nur zu lieben, sondern sie auch aktiv zu schützen, vor allem vor Gewalt, Vernachlässigung und psychischer Belastung.
Kinderschutz beginnt mit Beziehung
Zahlreiche Studien zeigen, dass eine stabile Beziehung zu einer verlässlichen Bezugsperson ein zentraler Schutzfaktor für Kinder ist. Das Deutsche Jugendinstitut betont, dass Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen, deutlich besser mit Belastungen umgehen können. Diese sogenannte Resilienz entsteht durch emotionale Zuwendung, echtes Interesse und ein feinfühliges Miteinander.
Das bedeutet: Kinderschutz ist nicht nur eine Aufgabe der Jugendhilfe oder der Schulen. Er beginnt im Alltag, bei den Menschen, die Kinder täglich begleiten. Eltern, Großeltern, Erziehende und Lehrkräfte haben die Möglichkeit, durch klare Orientierung und echte Aufmerksamkeit Sicherheit zu vermitteln.
Wissen schützt – auch Kinder
Laut polizeilicher Kriminalprävention können Kinder, die frühzeitig über Gefahren informiert wurden, besser mit schwierigen Situationen umgehen. Kinder brauchen keine Angst, aber sie brauchen Orientierung. Sie dürfen lernen, auf ihr Gefühl zu vertrauen, Nein zu sagen und sich Hilfe zu holen.
Das Wissen um Rechte, Grenzen und Gefühle stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern schützt auch vor Übergriffen. Studien belegen, dass Kinder, die ihre Rechte kennen und über ihr Erleben sprechen dürfen, deutlich seltener zum Ziel von Gewalt oder Manipulation werden (vgl. Polizeiliche Kriminalprävention 2023, DJI 2022).
Zu den wichtigsten Schutzfaktoren gehören:
- das Erkennen von unangenehmen Gefühlen
- das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung
- die Fähigkeit, klar Nein zu sagen
die Kenntnis von Hilfeangeboten und Ansprechpersonen
Präventionsprogramme wie LUCO KIDS® setzen genau hier an. Kinder lernen, ihre Gefühle ernst zu nehmen, über unangenehme Situationen zu sprechen und sich selbst zu behaupten. Eltern und Betreuungspersonen werden dabei unterstützt, Sicherheit zu geben, ohne Angst zu machen.
Der Kindertag als Gesprächsanlass
Der Kindertag kann genutzt werden, um spielerisch über wichtige Themen zu sprechen. Was macht dich stark? Was fühlt sich komisch an? Wer ist für dich da, wenn du Sorgen hast? Es geht nicht um Kontrolle, sondern um Vertrauen. Kinder brauchen Erwachsene, die ihnen zuhören und auch schwierige Themen nicht vermeiden.
Ein offener Dialog stärkt nicht nur die Beziehung, sondern auch das Sicherheitsgefühl. Wer als Kind lernt, ernst genommen zu werden, traut sich später eher, in belastenden Situationen um Hilfe zu bitten.
Fazit: Feiern mit Haltung und Achtsamkeit
Der Kindertag erinnert uns daran, dass jedes Kind ein Recht auf Schutz, Bildung und liebevolle Begleitung hat. Diese Rechte gelten an jedem Tag. Kinderschutz ist keine einmalige Aufgabe, sondern eine Haltung. Und während ein Eis oder ein kleiner Ausflug für Freude sorgen, wächst echte Stärke vor allem dort, wo Kinder sich sicher fühlen dürfen, emotional, körperlich und seelisch.
Verwendete Quellen
- Deutsches Jugendinstitut (DJI): www.dji.de
- Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK): www.polizei-beratung.de
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.kindergesundheit-info.de
Mehr über unsere Trainings für Kinder, Eltern und Fachkräfte findest du auf www.luco-kids.de !