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Viele Kinder sind online, aber digital ahnungslos – wie konnte es so weit kommen?

Drei Grundschulkinder sitzen nebeneinander und schauen gemeinsam auf ein Smartphone. Sie wirken neugierig und konzentriert.

Viele Kinder sind online, aber kaum medienkompetent. Schon in der Grundschule nutzen sie Smartphones selbstverständlich, ohne immer zu verstehen, wie digitale Inhalte wirken oder wer dahintersteckt.

Viele Eltern glauben, dass ihre Kinder sich bestens mit digitalen Geräten auskennen. Schließlich wachsen sie mit Smartphones, Tablets und Social Media auf. Doch aktuelle Studien zeigen ein anderes Bild: Rund 40 Prozent der Jugendlichen können digitale Informationen kaum bewerten oder sich sicher im Internet bewegen (Eickelmann et al., ICILS 2023). Sie klicken, wischen und scrollen, verstehen aber selten, wie digitale Systeme funktionieren oder welche Inhalte tatsächlich vertrauenswürdig sind.

Zwischen Wischen und Wissen

Die Annahme, dass junge Menschen automatisch medienkompetent sind, ist trügerisch. Digitale Kompetenz bedeutet weit mehr, als Geräte zu bedienen. Sie umfasst kritisches Denken, Recherchefähigkeit, Datenschutz und das Erkennen von Manipulation und Desinformation. Genau diese Kompetenzen werden in vielen Schulen bislang kaum systematisch vermittelt.

Der DigitalPakt Schule hat zwar dafür gesorgt, dass mehr Tablets und PCs verfügbar sind, doch entscheidend ist: Wie lernen Kinder und Jugendliche, Onlinequellen kritisch zu prüfen und Falschinformationen zu erkennen?

Warum digitale Bildung so wichtig ist

In Zeiten von Fake News, Algorithmen und künstlicher Intelligenz (KI) ist digitale Aufklärung keine Zusatzkompetenz mehr, sondern eine zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Wer nicht unterscheiden kann, ob eine Quelle seriös ist, läuft Gefahr, manipuliert zu werden.

Forschungsergebnisse zeigen, dass Jugendliche, die früh lernen, digitale Inhalte zu reflektieren, sich seltener von Desinformation beeinflussen lassen (Hasebrink et al., 2021; Naar et al., 2021). Medienkompetenz ist damit ein entscheidender Schutzfaktor, sowohl für die persönliche Entwicklung als auch für unsere Demokratie.

Was Eltern und Schulen tun können

Kinder brauchen Begleitung, keine Kontrolle. Eltern, die gemeinsam mit ihren Kindern Onlineinhalte anschauen und Fragen stellen wie „Wer steckt dahinter?“ oder „Warum wird das hier gezeigt?“, fördern genau jene kritische Medienkompetenz, die langfristig schützt.

Schulen können diesen Prozess unterstützen, indem sie digitale Bildung als Bestandteil aller Fächer verstehen, nicht nur als technisches, sondern auch als soziales und ethisches Thema. So lernen Kinder, verantwortungsvoll, kritisch und sicher mit digitalen Medien umzugehen.

Ein empfehlenswerter Einstieg für Familien ist die Plattform klicksafe.de. Sie bietet praxisnahe Tipps, kostenlose Materialien und Videos, die Eltern und Kinder dabei unterstützen, sicher und bewusst mit digitalen Medien umzugehen.

Digitale Kompetenz als Selbstschutz

Digitale Kompetenz ist heute eine grundlegende Lebenskompetenz. Sie stärkt Kinder und Jugendliche darin, kritisch, respektvoll und sicher mit Informationen im Netz umzugehen – eine Fähigkeit, die sie in einer digitalen Welt dringend brauchen.

Sicherheit beginnt mit Wissen

Kostenlose Tipps und (Online-)Kurse zum Thema Sicherheit im Alltag, Medienkompetenz, Selbstschutz und Prävention für Schulklassen findest du auf www.luco-kids.de – dort gibt es auch Kinderbücher und Arbeitshefte, die Wissen stärken und Sicherheit im Alltag fördern.