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Warum Vertrauen Kinder stark macht und Druck sie schwächt

Ein Kind sitzt mit gesenktem Kopf vor einer Tafel voller mathematischer Formeln und wirkt überfordert.

Ein blondes Schulkind sitzt in einem Klassenzimmer auf dem Boden vor einer Tafel, die mit komplexen mathematischen Formeln beschrieben ist. Das Kind hat die Arme über den Knien verschränkt und den Kopf darauf gelegt. Das Bild symbolisiert Überforderung, Leistungsdruck und Angst beim Lernen.

Viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder motiviert und erfolgreich lernen. Doch oft schleicht sich unbemerkt Druck in den Alltag ein – gute Noten werden gelobt, schlechte enttäuschen. Bildungswissenschaftlerin Gerda Hagenauer erinnert im Interview mit der Süddeutschen Zeitung daran, dass Angst die schlechteste Voraussetzung für Motivation und gute Leistung ist. Denn wo Druck und Kontrolle herrschen, verschwindet die Freude am Lernen.

Vertrauen statt Druck

Zu starke Kontrolle kann bei Kindern schnell zu Widerstand oder Rückzug führen. Was sie stattdessen brauchen, ist Zutrauen – das Gefühl, dass ihre Eltern an sie glauben. Kinder, die erleben, dass sie Dinge selbst schaffen dürfen, entwickeln Selbstwirksamkeit. Diese Erfahrung ist ein entscheidender Faktor für langfristige Motivation und Lernfreude (Bandura, 1997; Deci & Ryan, 2000). Eltern können dabei unterstützen, indem sie begleiten, ohne zu bewerten. Druck hilft selten, Vertrauen dagegen stärkt.

Liebe darf nie an Leistung geknüpft sein

Wenn Eltern sagen „Ich bin enttäuscht von dir“, nachdem ihr Kind eine schlechte Note bekommen hat, verbinden sie ihre Zuneigung unbewusst mit Leistung. Für Kinder ist das eine schmerzhafte Botschaft: Sie fühlen sich nicht nur in der Sache, sondern als Person abgewertet. Studien zeigen, dass solche Rückmeldungen das Selbstwertgefühl und die Lernmotivation nachhaltig beeinträchtigen können (Assor et al., 2004). Kinder brauchen das sichere Wissen: Ich werde geliebt – egal, wie meine Noten sind.

Vorleben statt kontrollieren

Wie sich Motivation langfristig entwickelt, hängt stark davon ab, was Eltern selbst vorleben. Wer Neugier zeigt, Fehler als Lernchance begreift und Neues ausprobiert, wirkt ansteckend. Kinder, die erleben, dass ihre Eltern mit Freude lernen, entwickeln eher eine intrinsische Motivation – also die Lust, etwas um seiner selbst willen zu tun (Ryan & Deci, 2017). Ein Museumsbesuch, gemeinsames Basteln oder Forschen sind oft wirksamer als jede Nachhilfestunde.

Was Kinder wirklich stark macht

Kinder lernen am besten in einem Umfeld, das Sicherheit, Vertrauen und echte Beziehung bietet. Es geht nicht darum, Leistung zu vermeiden, sondern darum, die Grundlage dafür zu schaffen: ein stabiles Selbstwertgefühl, die Freiheit zu scheitern und die Gewissheit, geliebt zu sein – ganz unabhängig vom Ergebnis.

Sicherheit entsteht durch Aufklärung, nicht durch Angst. Kinder, die lernen, über Gefühle, Grenzen und Verantwortung zu sprechen, entwickeln mehr Selbstvertrauen und suchen in schwierigen Situationen aktiv Unterstützung (Ringel et al., 2018, Child Abuse & Neglect).
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